Die artistische Wasserwelt des Circus Charivari

Fischer mit Jonglierkeulen, Pinguine auf Einrädern und Formationsschwimmen ganz ohne Wasser – das gibt es nur beim Circus Charivari. In einer fantastischen Show mit 14 Artist:innen und einer achtköpfigen Liveband zeigten die Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren eine mal poetische, mal fetzige Geschichte rund um das Thema Wasser im Allgemeinen und eine Flaschenpost im Besonderen.
Am Samstag, den 11. Juni war die Premiere des Circus-Stücks „SEA YOU, Ein artistischer Tauchgang durch die Welt des Wassers“, in dem (fast) jegliche Disziplin von der Bodenakrobatik über Tuch und Netz bis hin zu einer hinreißenden Schlappseilnummer zu sehen waren. In der Chris-Köhne-Halle des Sportvereins Lübeck 1876 zeigte das Ensemble der Circussparte des Vereins das Stück, das die Jugendlichen im Laufe des vergangenen halben Jahres mit sehr viel Eigeninitiative und einem unglaublichen Engagement selbst erarbeitet und nun dargeboten haben.
Das inklusive Projekt, das von der Trainerin und Circusdirektorin Trix Langhans dieses Jahr bereits zum vierten Mal realisiert wurde, wird nicht zuletzt auf Grund seines großen Erfolgs von diversen Lübecker Stiftungen gefördert. Das inklusivste daran ist vermutlich, dass die wenigsten Zuschauer:innen bemerkt haben, dass unter anderem eine blinde Artistin mitgewirkt hat.
Das begeisterte Publikum bekundete seinen Respekt vor dieser großartigen Leistung der jungen Künstler:innen mit frenetischem Applaus, nicht nur am Ende des Stücks, sondern immer wieder während der insgesamt zweistündigen Darbietung. Es war nicht allein das außerordentliche Beherrschen der einzelnen Kunststücke, auch das Spielen der jeweiligen Rollen in Wathosen, Badeanzügen, Blaumännern, als Wasserwesen oder Seifenblasen. Eine Show, die die Welt für einen Nachmittag vergessen und die Seele abtauchen ließ!
Nina Greve

„Alle Nummern sprühten vor Phantasie und Akrobatik, vor Freude und Kunst und großem Können. Alles verzauberte uns und nahm uns mit in eure wundervolle Circuswelt.“
(Zitat einer Zuschauerin)

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Herzlich Willkommen!

Endlich ist es mal wieder so weit: unsere Projektgruppe hat ein neues Circus-Stück erarbeitet, das ingesamt sechs Mal in Lübeck gezeigt werden soll und im Herbst auf Skandinavientournee gehen wird. In unserem 90 minütigem Programm geht es rund ums Thema Wasser: Wasser in allen Aggregatzuständen, Artistik in allen Formen und Fassungen.

14 junge Artist*innen im Alter von 12 bis 19 Jahren begeistern in poetischen, schwindelerregenden und mitreißenden Nummern in der Luft, am Boden oder auf dem Drahtseil.

Begleitet werden sie von der Charivari-Liveband: acht jungen Musiker*innen unter der Leitung von Martin Hermann. Die Regie liegt in den Händen von Rainer Rudloff und Trix Langhans.

Halten sie die Augen auf! Vielleicht findet ja jemand die Flaschenpost?

Lassen Sie sich verzaubern und tauchen sie mit uns ein in eine berührende und perlende Circus-Welt.

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Gut, wieder hier zu sein

Herumwuselnde Kinder, die noch einmal den Eltern tschüss sagen wollen, Gepäck, dass hin und her getragen wird und ältere Charivaris, die fleißig Namensschilder schreiben und Patenkindern zeigen, wo sie hin müssen. Das erste Übernachtungswochenende nach über anderthalb Jahren Pandemie begann vielleicht noch etwas holperig, schließlich mussten sich dieses Mal alle am Foyer einchecken – getestet, genesen, geimpft? Aber hinter den Schranken verbarg sich ein Ort, an dem man zumindest für zwei Tage seine Sorgen vergessen und vor allem eines machen durfte – Circus!

Nachdem jede:r eingetrudelt war und sich alles gefunden hatte, versammelten sich Klein und Groß in der Sporthalle und wärmten sich gemeinsam auf. Hier und da huschten noch vereinzelt Blicke hin und her, schauen, wer alles da ist, wen man kennt und wen vielleicht noch nicht. Für manche war es ja sowieso nicht ganz ungewohnt, mit einem 85-köpfigen Circus zwei Tage unter einem Dach zu verbringen, andere jedoch suchten nach dem Aufwärmen erst einmal die Zettel, auf denen ihre Workshops eingetragen waren, um diese rechtzeitig zu erreichen. Die Workshops wurden dieses Mal ausschließlich von jungen Trainer:innen und Charivaris geleitet. Außerdem gab es noch eine Besonderheit: Drei Diabolo-Spieler:innen des Zirkus Sonnenstichs aus Berlin, Micha, Oskar und Sol, besuchten uns, um uns in ihre Künste einzuführen.

Wie auch im normalen Training gingen manche Artist:innen in die Lüfte, manche turnten auf den Bodenakrobatik-Matten herum und wieder andere tanzten fokussiert auf Spann- oder Schlappseil. Nach einem erschöpfenden aber dennoch intensiven und fröhlichen Vormittag drängten sich Hände mit leeren Tellern in Richtung der Essensausgabe, die mit dampfender Pasta auf der langen Tafel landeten.

Ein voller Magen sollte nicht direkt wieder zum Sport bewegt werden, deshalb gab es noch etwas Zeit, sich auszuruhen, vielleicht neue Gesichter kennenzulernen oder noch einmal zu überprüfen, ob man den richtigen Workshop finden würde. Nach einem Aufwärmspiel ging es erneut ins Training, wobei es zwischendurch Stärkung durch Kuchen und frisches Obst gab, das dankbar angenommen wurde.

Als sich der erste Tag dem Ende neigte und alle Geräte abgebaut waren, fanden sich alle mit ihrem mitgebrachten Abendbrot in kleinen Kreisen in der Parketthalle wieder. Über das Plaudern und Schnattern hinweg versuchte Trix die Wunschtechniken zu ordnen, die für den letzten, noch offenen Workshop entstanden waren. Da es eine lange Zeit gewesen war, die man in den Sporthallen verbracht hatte, waren alle erleichtert, als es zu einem Abendspaziergang an die frische Luft ging. Einmal durch Karlshof und ein Stück durch den Wald, um dort die Artist:innen des Zirkus Sonnenstich zunächst zu verabschieden, die bei Trix zu Hause schlafen würden, und dann wieder zurück zum Verein. Einige hatte bereits der Ausflug müde gemacht, andere wurden es spätestens jetzt, als sich alle in einem großen Kreis um die aufgestellten Kerzen versammelten und die altbekannten Circuslieder aus den Tourneeheften, aber auch neue Musik, sangen. Während anschließend in der Parketthalle für die jüngeren Charivaris Bettruhe herrschte, flogen in der großen Sporthalle noch die Keulen oder Gesprächsfetzen hin und her, doch auch dort ging irgendwann das letzte Licht aus und alle holten sich ihren wohlverdienten Schlaf.

Für das Frühstück halfen am nächsten Morgen nicht nur Elternhände, sondern auch einige ältere Frühaufsteher:innen gesellten sich dazu, damit pünktlich um 8 Uhr 30 gegessen werden konnte. An diesem Tag standen noch Vertiefungsworkshops an, um neu Gelerntes zu festigen. Nachdem die letzten Tricks erklärt wurden, versammelte sich der Circus erneut, um eine abschließende Vorführungsrunde zu sehen und zu zeigen. Beim Vertikalseil beginnend schlängelte sich das stets wechselnde Publikum seinen Weg durch die Hallen, von Gerät zu Gerät und immer staunender über das, was in so kurzer Zeit so präzise gelernt worden war. Das Highlight kam allerdings noch, denn Oskar und Sol, die beiden Diabolo-Spieler:innen unseres Gastzirkus zeigten noch einmal für alle in einer atemberaubenden, selbst inszenierten Nummer, was sie alles drauf hatten! Hier wurden nicht nur Diabolos in faszinierende Tricks eingebunden, sondern auch Körpersprache und Theater fanden ihren Platz.

Auch wenn es Viele mit Wehmut erfüllte, neigten sich diese wunderbaren zwei Tage dem Ende. Wir hatten viele Dinge gelernt. Nicht nur, wie man einen Bogengang macht oder bestimmte Abfaller am Tuch, sondern auch, wie man miteinander umgeht, sich hilft, aufmerksam ist. Das Übernachtungswochenende fand seinen Schluss, wie sollte es beim Circus Charivari auch anders sein, in einem Kreis, singend davon, dass „es gut ist, wieder hier zu sein“.

In diesem Sinne auf ein baldiges Wiederaufnehmen der Tradition und ein neues Übernachtungswochenende, denn das lässt hoffentlich nicht so lange auf sich warten.

Josefin Greve

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Wir haben erfahrn, dass man heut vor 15 Jahr`n ….

15 Jahre Circus Charivari – das musste gefeiert werden! Am 14. November 2021 fand in der großen Halle des Vereins Lübeck 1876 die große Geburtstagsgala mit über 80 wunderbaren kleinen und großen Akteur:innen vor einem begeisterten Publikum statt.

Zugegeben, es war nicht ganz einfach. Eine Veranstaltung mit insgesamt 250 Personen zu diesem Zeitpunkt der Pandemie mit gutem Gefühl durchzuführen, stellte eine gewisse Herausforderung dar, die Dank einer Vielzahl helfender Hände und einer großartigen Disziplin aller Beteiligten perfekt bewältigt wurde. Und es hat sich gelohnt! Insgesamt 9 Gruppen stellten in dem 1,5 stündigen Programm ihr Können dar. (Bilder in der Galerie)

Zum Auftakt bildeten alle 83 Artist:innen eine lange, vierstöckige Menschenpyramide, die als eine riesige rote Wand voller Circus-T-Shirts und strahlender Gesichter den Startschuss für die Geburtstagsshow gab. Es ging los mit der jüngsten Truppe. Die Freitagsgruppe, die von zwei frischgebackenen Jugendleiter:innen betreut wird, war erst im September gegründet worden und überzeugte trotz der kurzen Vorlaufzeit mit tollen Nummern auf Tonnen und unterschiedlich großen Kugeln. Es folgte die Mittwochsgruppe, die ebenfalls von zwei jungen Trainer:innen angeleitet wird, bei der die Akteur:innen auf Rolabolas (einem Balanciergerät, das in seiner einfachsten Form aus einem zylindrischen Rohr und einem Brett besteht) standen und mit Bällen, Tüchern und Ringen kleine Kunststücke vorführten. Anschließend ging es in die Luft. So sagt man es jedenfalls unter Circusmenschen. Mit poetischen Bildern zeigten 10 Mädchen und Jungen der ersten Donnerstagsgruppe solo oder auch synchron ihr Können an den Trapezen und am Ring. Die zweite Dienstagsgruppe riss das Publikum dann mit coolen Flugrollen, Flic-Flacs und entsprechender Musik wieder aus ihren Träumen und brachte die Halle zum Beben.

Vom Orient zum Wilden Westen

Eine gute Show lebt auch von Abwechslung und so verzauberte die erste Montagsgruppe das aufgeheizte Publikum im Anschluss mit ihrer Fakirnummer für kurze Zeit in die Welt von 1001 Nacht. Mutig knieten, saßen oder (hand)standen die Akteur:innen auf Nägeln oder Glasscherben. Vom Orient ging es dann direkt in den Wilden Westen. Nicht auf Pferden, sondern mit Seilen jeder Größe kam die zweite Montagsgruppe in die Halle gesprungen. Alleine mit einem kleinen Seil, zu dritt mit einem mittleren Seil, alleine mit einem kleinen Seil in einem großen Seil – es war alles dabei, was man sich beim Seilspringen ausdenken kann. Und der Clou am Ende: Kaum jemand im Publikum hat erkannt, dass eine der Mitwirkenden blind ist und nur über ihr Gehör und den Zusammenhalt in der Gruppe agiert hat.

Das Staunen nahm und nahm kein Ende. Die erste Dienstagsgruppe erschien in feinstem Zwirn, mit Hut und Anzug oder in Rüschenkleidern auf ihren Einrädern, auf denen sie beeindruckende Formationen bildeten und sogar Hindernisse, wie zum Beispiel eine große Holzwippe, überwanden. Eine der letzten Nummern vor dem Finale war die schwarz-weiße Partnerakrobatik der zweiten Donnerstagsgruppe, ebenfalls von Jungleiter:innen betreut, aus jeder der beeindruckenden akrobatischen Figuren und Pyramiden sprach der Teamgeist dieser tollen Gruppe. Und es blieb schwarz-weiß: Mit schwarzen Jeans, weißen Hemden und Hosenträgern jonglierten sich die sechs Jugendlichen der „selbstverwalteten“ Dienstagsjongleur:innengruppe mit Bällen, Hüten und Keulen in die Herzen des Publikums.

Mit dem großen Finale, bei dem alle Mitwirkenden noch einmal gemeinsam auf der Bühne erschienen, mit Geschenken und einem Gedicht für unsere Circusdirektorin Trix und einem nicht enden wollenden Applaus ging diese wundervolle Gala zu Ende.

Das große Ganze mitgestalten

Es war eine großartige Show, die gezeigt hat, auf was für einer Bandbreite Circus seine Wirkung erzielt: Da waren die Anfänger:innen, die schon mit wenigen Mitteln und großer Ernsthaftigkeit ihr Können präsentierten, oder die großen Jugendlichen, die ordentlich Dampf in das imaginäre Zirkuszelt brachten. Da gab es äußerst empathische Jungtrainier:innen, die mit viel Geduld und großer Verantwortung mit dem Nachwuchs arbeiten oder Jugendliche, die mit Eigenständigkeit und sehr viel Engagement eine eigene Nummer hoher Qualität auf die Beine gestellt haben. Inklusion von Kindern und Jugendlichen, ob sie, wie die Seilspringerin, blind sind, Trisomie21 haben oder autistisch sind, gehörte bei Charivari schon zum Konzept, als es noch nicht in aller Munde war. Hier geht es nicht um eine Talentshow, sondern das Gemeinschaftserlebnis steht im Mittelpunkt.

Die Rückmeldungen zweier Circuseltern bringen es eigentlich am besten auf den Punkt:

Die Kinder und Jugendlichen sind ganz bei sich und strahlen. Sie schauen einander an, sie helfen sich aus und sie tun, was sie sich selbst gemeinsam überlegt haben. Im Circus ist Raum, an dem es Gelöstheit geben kann und wo gleichzeitig, jeder aus sich heraus die Verantwortung für das Ganze spürt. So entsteht ein wundervolles Gemeinschaftserlebnis, auf das jeder Einzelne stolz sein kann, weil er/sie ihren/seinen Teil dazu beigetragen hat.


Ich war ganz beseelt. Die Zeiten sind so schwer und die Aussichten so düster und dann kommt man auf diese Zirkusinsel voller Talent, voller toller Kinder und Jugendlicher, voller Charivari und plötzlich gibt es Hoffnung. Der Zirkus ist wirklich etwas sehr Besonderes.

Und auch Andrei, der Hausmeister des Vereins, blickt auf die Anfänge des Circus Charivari zurück:

Vor 15 Jahren, da war Trix hier ganz alleine und hat einfach begonnen… und jetzt das hier. Das ist doch unglaublich! Alle helfen, alle räumen auf, alle machen mit, alle sind engagiert, verantwortlich, einfach toll!

Und deshalb heißt es nicht zu Unrecht:

Wir haben erfahren,
dass man heut' vor ein paar Jahren
den Zeitpunkt günstig fand
und dich kurzerhand erfand.
Seitdem bist du auf der Welt.
Schön, dass es dir hier gefällt.
Alles Gute zum Geburtstag, lieber Circus Charivari

Josefin & Nina Greve

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Auftritte in Corona-Zeiten

Endlich, endlich durften unsere Charivaris wieder auftreten, durften eine Kostprobe ihres Könnens geben, durften zeigen, dass sie sportlich und künstlerisch wieder voll da sind! Ende August war es soweit, nach zwanzig Monaten Auftritts-Abstinenz, nach einer Durststrecke mit Lockdowns, Online-Trainings, Nur-Draußen-Trainings, Akrobatik-ohne-Kontakt, Abstands-Circus durften wir endlich wieder ein komplettes Circus-Programm zeigen.

Die Anfrage für diese Auftritte kam schon vor Monaten, als wir gerade erst wieder mit dem Training begonnen hatten, aber wir sagten sofort zu, dankbar, endlich wieder ins Rampenlicht treten zu können. Vor den Sommerferien stellten wir erste Nummern zusammen, nach den Sommerferien ging es dann leider etwas holprig los. Ein Mädchen verletzte sich im Training, ein anderes musste in Quarantäne, ein weiteres wurde krank… Unsere Pyramidennummer haben wir insgesamt vier Mal komplett umgestellt und neu choreographiert. Dennoch war die Vorfreude immens, und so fanden wir uns am Donnerstag, den 26.8., am ersten Auftrittsort ein: der Hanseresidenz. Wir fanden ein sehr dankbares Publikum vor. Hochbetagte Menschen in Rollstühlen und mit Rollatoren klatschten im Takt, strahlten die Jugendlichen an, ließen sich verzaubern. Und die Charivaris boten ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm: poetischen Seiltanz, sinnliche Partnerakrobatik, clowneske Rolabola- Kunststücke, spektakuläre Pyramiden und fetzige Jonglage. Beim Finale kamen mir selber die Tränen, so schön war es, meine Artist*innen wieder vor Publikum auftreten zu sehen.Trotz Platzmangel und mangelnder Deckenhöhe meisterten sie alle Herausforderungen mit Bravour. Einziger Wermutstropfen: alle mussten mit Masken auftreten, was natürlich erstens sehr anstrengend war und zweitens den künstlerischen Ausdruck stark einschränkte. Dennoch erfreuten sich alle Hanseresidenz-Bewohner*innen an den gekonnten Darbietungen und den strahlenden Augen der Charivaris.

Der zweite Auftritt, am 28.8. sollte dann eigentlich ohne Maske vonstatten gehen, da er für draußen vorgesehen war. Wir waren von einer Einrichtung für Demenzkranke in Herrnburg eingeladen worden. Leider regnete es Bindfäden, wir warteten vor Ort zwei Stunden auf eine Wolkenlücke, harrten unter einem Partyzelt aus und blickten wechselweise in den Himmel und auf den Regenradar auf unseren Handys: keine Chance. Der Aufenthaltsraum im Gebäude hatte eine viel zu niedrige Deckenhöhe, und als die Jongleure sich einjonglierten, fürchteten die Mitarbeiter*innen, der Fernseher könne kaputtgehen oder andere Einrichtungsgegenstände oder schlimmer noch Menschen könnten getroffen werden.

Aber Aufgeben war keine Option, überall warteten Demenzkranke mit einer Engelsgeduld darauf, dass es endlich losgehe. Selten haben wir solch eine Vorfreude erlebt.

Schließlich kam jemand auf die Idee, unseren Auftritt ins Nachbargebäude zu verlagern, das eine angemessene Deckenhöhe hatte. In einer konzertierten Aktion wurden Tische aus dem Saal getragen, Platz geschaffen, unsere Seilanlage und alles Equipment hineingebracht, gut 50 Bewohner*innen hineinbegleitet oder geschoben, und dann konnte es endlich losgehen. Natürlich, da wir nun wieder drinnen auftreten mussten, wurden auch hier Masken unverzichtbar. Wie schön wäre es gewesen, die Demenzkranken hätten das Lächeln und die Mimik der Artist*innen sehen können! Aber auch so kam unglaublich tolle Stimmung auf. Viele Bewohner*innen klatschten durchgehend mit, andere murmelten immer wieder „so schön, so schön“, und auch einige der Angehörigen kamen direkt zu uns und sagten „Danke, dass Ihr das macht! Ihr seid wundervoll!“

So hatten wir also zwei denkwürdige Auftritte vor extrem dankbarem Publikum.

Und alle waren sich einig, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat und es nichts Schöneres gibt, als Menschen eine Freude zu bereiten. Die nächsten Auftritte dürfen kommen, die Charivaris sind bereit!

Trix Langhans

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Circus Charivari – on tour

Nachdem im September die jüngeren Charivaris beim Karlshofer Kinderfest einen leicht chaotischen aber sehr fröhlichen Auftritt hingelegt hatten, folgte die Wiederaufnahme unseres Stücks „Pages- A Circus Library“. Das Publikum war begeistert, die Parketthalle platzte aus allen Nähten und viele Zuschauer, die das Stück bereits im Juni gesehen hatten, bemerkten, dass es sich weiterentwickelt hatte, dass es gereift war und definitiv bereit war, auf große Auslandsreise zu gehen. Am 3. Oktober traf unser bewährter Busfahrer Ingo (von Nordic Aktiv Reisen) bei uns ein und stellte mal wieder unter Beweis, dass ihn nichts aus der Ruhe bringen kann, schon gar nicht die Unmengen an Instrumenten, Requisiten, Lichtampeln und unhandlichen Gegenständen, die wir in seinem Bus nebst Anhänger zu verstauen gedachten. Es passte tatsächlich alles hinein, auch wenn es viel Geschick und vor allem Geduld brauchte. Wir sollten auf dieser Tournee noch fünf weitere solche Packaktionen haben.

Voller Vorfreude und Aufbruchstimmung ging es gen Norden, wo wir am späten Nachmittag in Gellerup, einem tristen Vorort von Aarhus eintrafen. Die Gastgeber, der Cirkus Tvaers, begrüßten uns herzlich und staunten sogleich über die gut organisierten Auslade-Ketten: was für eine Disziplin! Kaum waren die Küchensachen im zweiten Stockwerk des Gebäudes angekommen, begann unser phantastisches Küchenteam mit der Vorbereitung des Abendessens, kaum war das Bandequipment im beeindruckenden Theatersaal angelangt, begann schon der Aufbau und die Verkabelung der Band, um bereit zu sein für den ersten Soundcheck, und die Artisten installierten mithilfe beeindruckender Hebebühnen Trapeze, Luftring und Vertikaltücher. In einer aufwändigen Stellprobe machten wir uns mit den Gegebenheiten des Theaters vertraut, passten das Stück an und ließen uns zwischendurch kulinarisch verwöhnen. Vom ersten Tag der Tournee an funktionierten alle wie ein Uhrwerk, und es war eine helle Freude, diese großartige Zusammenarbeit aller Beteiligten Tag für Tag mit zu erleben. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn es war eine Schulvorstellung angesetzt. Mitten im sozialen Brennpunkt angesiedelt waren wir auf ein sehr unruhiges Publikum eingestellt, aber unsere Truppe konnte alle begeistern und bis zur letzten Minute fesseln. Wir bekamen sehr wertschätzendes Feedback und langen Applaus. Am Nachmittag trafen wir uns in den angrenzenden Räumlichkeiten des Cirkus Tvaers mit Jugendlichen aus dem Stadtviertel. So gut wie alle hatten einen Migrationshintergrund und ein Leben, das weit von der Lebenswirklichkeit unserer Jugendlichen entfernt lag. Dennoch verwischten die Unterschiede und das Fremdsein innerhalb von Minuten, sobald wir miteinander in Bewegung kamen. Baraa, ein gebürtiger Libanese, gab uns einen HipHop-Workshop und alle tanzten ausgelassen miteinander, anschließend ging es mit Bodenakrobatik und Jonglage weiter. Die Trainer des Cirkus Tvaers staunten über unsere hochmotivierten Jugendlichen, es wurden Flikflaks und Salti gesprungen und Clara schaffte sogar einen Handstand auf den Händen von Khaled, dem stärksten Akrobaten des Cirkus Tvaers.

Am Nachmittag rückten drei energische bekopftuchte Frauen an, belegten die Küche und zauberten ein palästinensisches Buffet für uns. Viele der Speisen hatten wir noch nie zuvor gegessen, es war wirklich ein Festschmaus der Spitzenklasse!

Am nächsten Morgen bekamen wir eine Führung durchs „Ghetto“: Hochhäuser und Beton soweit das Auge blickte, dazwischen ein paar eher zweifelhafte Versuche, die Tristesse des Stadtteils zu durchbrechen, wir hatten interessante Einblicke in Sozialpolitik und halbherziges Krisenmanagement. Ein Besuch im Basar des Viertels versetzte uns schlagartig in eine andere, eine orientalische Welt. Nachmittags gaben wir eine öffentliche Vorstellung im Theater, die begeistert aufgenommen wurde. Abends bedankten wir uns mit einer Singerunde und Marzipan bei unseren tollen Gastgebern.

Am nächsten Tag hieß es leider sehr früh aufstehen, da ja wieder alles verpackt und verladen werden musste. Dies wurde der stressigste Tag der Tournee. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir Odense, wo wir beim Cirkus Flikflak sogleich alles ausladen und sofort in die Showvorbereitung gehen mussten. Es war gar nicht leicht, eine Installationsmöglichkeit fürs Schlappseil zu finden und auch die Luftaufhängungen waren kompliziert. Wieder musste einiges umgestellt werden, viele waren auch ganz schön übermüdet, und der Publikumseinlass rückte näher und näher… Dennoch schafften wir es, pünktlich zu beginnen und unser Stück vor vollem Saal zu spielen. Dies war sicher nicht unsere beste Vorstellung, und das Publikum war hier auch sehr unruhig, aber es gab nette Begegnungen, ein gemeinsames Abendessen mit den Dänen und hinterher reichlich Spaß mit den vielen lustigen Geräten und Fahrzeugen des Cirkus Flikflak. Am nächsten Morgen hieß es schon wieder Packen und Weiterfahren.

Beeindruckend war die Fahrt über Storebelt und Öresund und unsere Ankunft in Malmö, wo wir in einem historischen Circus-Gebäude untergebracht waren und dort auftraten: ein Rundbau mitten in einem beeindruckenden Park, Circus-Feeling pur!

Zunächst einmal aber liefen wir zur Cirkusskola Malmö, wo wir ein tolles gemeinsames Training mit den Schweden hatten. Die Show-Vorbereitung nahm am nächsten Tag viel Zeit in Anspruch, aber sie hat sich wirklich gelohnt. Am Abend gaben wir im Manegenrund vor vollem Haus unsere Vorstellung, die von den Schweden wirklich bejubelt wurde. Unsere „Circus-Sprache“ schien sie sehr anzusprechen, und sie zeigten uns unglaubliche Wertschätzung.

Am nächsten Morgen mussten alle wieder sehr früh aufstehen, da wieder eine Schulvorstellung anstand. Als wir feststellten, dass es sich beim Publikum nicht um Schulkinder sondern um mehrere Kindergartengruppen handelte, kürzten wir das Stück noch etwas und stellten um, um uns an das junge Publikum anzupassen. Nun waren wir sehr gespannt, wie unser Stück wohl auf so junge Zuschauer Kinder wirkt, und auch das war wirklich herzerwärmend. Die kleinen Kinder gingen so richtig mit, und es war ein ganz besonderer Morgen in diesem schwedischen Circus- Gebäude!

Nachmittags gab es endlich einmal Freizeit und alle erkundeten in Kleingruppen Malmö, anschließend gab es einen Massageworkshop bei Rike. Abends trainierten wir wieder gemeinsam mit den Schweden in der Circus-Schule. Die Richtlinien für den Abend lauteten: jeder lernt mindestens einen der Anderssprachigen namentlich kennen, jeder bringt jemandem mindestens ein Kunststück bei und jeder lernt mindestens ein neues Kunststück. Dieses Konzept war ein voller Erfolg. Schon nach kürzester Zeit meldeten mir einige, dass sie bereits drei neue Abfaller am Tuch gelernt hätten, andere, dass sie einigen Schweden schon lauter neue Luftringtricks gezeigt hätten, bei den Partnerakrobaten bildeten Schweden und Deutsche beeindruckende Pyramiden und es wurden Freundschaften geknüpft. Viele schreiben sich jetzt auch weiter, und die Schweden baten uns, dass wir doch unbedingt mal ein gemeinsames Trainingscamp veranstalten sollten. Das werden wir definitiv mal planen!

Der letzte Tourneestop Simrishamn war mit Abstand der schönste Ort, ein richtiges Idyll, das uns aber leider mit äußerst schlechtem Wetter empfing. Dafür strahlten die Mädchen aus der „Kulturskola“ um die Wette und hießen uns sehr herzlich willkommen. Leider mussten hier unsere beiden Vorstellungen an unterschiedlichen Orten stattfinden, was uns eine zusätzliche Packaktion und vor allem einen zusätzlichen kräftezehrenden Aufbau und Stellprobe bescherte. Dennoch waren beide Vorstellungen einfach zauberhaft. In Kivik brachten wir eine ganze Schule dazu, jetzt auch Circus zu machen, die Kinder waren absolut entzückt von unserem Stück, tauchten ein in unsere Bücherwelt und waren unendlich dankbar, dass wir mitten im Herbst in ihr sehr verschlafenes Nest gekommen waren. Wie durch ein Wunder brach mittags der Himmel auf, und wir konnten unser Mittagessen draußen an einer idyllischen Bucht einnehmen, danach hieß es schon wieder packen und neu aufbauen in der Halle in Simrishamn.

Nach einem Tag mit gemeinsamen Spielen und Workshops mit schwedischen Circus-Schülern, die aus vier Orten im Umkreis von hundert Kilometern gekommen waren, um mit uns zu trainieren, gaben wir dann unsere allerletzte Vorstellung von „Pages- A Circus Library“.

Diese Derniere war so ziemlich das Schönste, was ich in meiner ganzen langjährigen Circus-Zeit erlebt habe. Unsere 30 Artist*innen, Musiker*innen und Techniker überraschten uns mit künstlerischen Feinheiten, bewegenden Momenten, Humor und menschlicher Größe. Das Ganze war wie ein einziger großer Blumenstrauß, dargeboten vor ausverkauftem Haus, wertgeschätzt und bejubelt von den vielen unglaublich netten Schweden. Am Ende flossen dann Tränen ohne Ende, alle lagen sich in den Armen, dann wurde getanzt… Und wieder gepackt. Bei der spätabendlichen Feedbackrunde wurde nochmal deutlich, wieviel dieses Projekt allen Jugendlichen bedeutet hat und wie sehr sie an allen Herausforderungen gewachsen sind.

Unendlich erschöpft aber auch sehr beglückt kehrten wir zurück nach Lübeck. Gefahren vom weltbesten Busfahrer, gesättigt vom wunderbaren Küchenteam, das auch nach 14-Stunden-Tagen noch gute Laune verbreitete, bereichert durch alle Erfahrungen. Was für eine Tournee!

Wir danken allen Stiftungen und Förderern, die dieses Projekt ermöglicht haben und werden diese Zeit nie vergessen.

Trix Langhans

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Unterwegs…

auf Tournee nach Aarhus/Gellerup und Odense in Dänemark, nach Malmö und Simrishamn in Schweden.

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„Pages- A Circus Library“

Am 15.6. hatte unser neues Circus Stück „Pages- A Circus Library“ Premiere. Es folgten drei weitere sehr gut besuchte Vorstellungen in unserer Parketthalle. Die Resonanz war umwerfend. Die Zuschauer waren gleichermaßen beeindruckt wie berührt von diesem Gesamtkunstwerk aus Musik, Artistik und Spiel. Die Regie führten Rainer Rudloff und ich , die Musik komponierte eigens für das Stück Wiebke Hahn, Licht und Ton lagen in den Händen unserer Jugendlichen. Die Zuschauer fühlten sich für 100 Minuten in eine andere Welt versetzt. Eine Welt, die aus einem leuchtenden Buch hervorgezaubert wurde, aus dem immer neue Geschichten entstanden. Da jonglierte sich Alice durchs Wunderland, da tanzte Pippi Langstrumpf über das Schlappseil, die Grauen Herren vertrieben Bücher lesende Parterre-Akrobaten von der Matte und die Fakire entführten alle in die Welt aus „1001 Nacht“. Wer dieses Stück noch nicht gesehen hat, hat dazu in Lübeck gleich noch zweimal Gelegenheit: am 27.9. um 19 Uhr und am 29.9. um 16 Uhr in unserer Parketthalle. Karten können über unser Kartentelefon reserviert werden: 0451-7074536. Wir freuen uns auf viele circusbegeisterte Zuschauer*innen!

Vom 3.-13. Oktober geht unser Stück dann auf Tournee nach Dänemark und Schweden, wo neben den sieben geplanten Vorstellungen auch Begegnungen und Workshops mit dänischen und schwedischen Jugendlichen auf dem Plan stehen. Das werden bestimmt unvergessliche Erlebnisse!

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Nafsi Africa Acrobat Youngsters

Nur drei Tage nach dem fulminanten Auftritt in der Kieler Oper, kam schon das nächste Highlight: der Besuch der Nafsi Africa Acrobat Youngsters. Hatten im vergangenen Jahr die Erwachsenen Nafsis unsere große Sporthalle im Sturm erobert, kamen sie dieses Jahr mit einer Delegation jener Jugendlicher, die sie in den Slums von Nairobi trainieren. Acht kenianische Akrobat*innen, Tänzer*innen und Musiker*innen, der Jüngste gerade mal zehn Jahre alt, wirbelten fünf Tage lang durch unseren Alltag. Verteilt auf mehrere Gastfamilien und begleitet von einer italienischen Fahrerin und Betreuerin der Kinderkulturkarawane, die die Tournee organisiert hatte, eroberten sie die Herzen aller Charivaris im Sturm und beglückten uns mit sechs Workshops, die alle buchstäblich zu Höhenflügen anspornten. Nach intensivem Aufwärmprogramm und afrikanischem Tanz zu Trommelklängen ging es von akrobatischen Basisfiguren schnell zu Überschlägen, Flicflacs und Salto. Nebenbei bauten wir gemeinsame Pyramiden und machten die Völkerverständigung damit auch physisch erfahrbar, schönere Brücken kann man wohl kaum bauen, und es geht so schnell, Berührungsängste abzubauen, wenn man gemeinsam Akrobatik macht! Unsere Halle war erfüllt von Trommelklängen, von Lachen, Applaus und immer wieder dem „Seid Ihr bereit?“-Ruf: „Mambo sasa!“

Nach zwei Schulvorstellungen am Johanneum kam dann am 22.8. das Highlight der Woche: ihre große Abschluss-Vorstellung in unserer Großen Sporthalle. Die Sorge, wir könnten mitten in der Woche an einem Nachmittag, die Halle nicht voll bekommen, erwies sich als absolut unbegründet. Die Leute strömten zuhauf. Und so kamen etwa 300 Menschen in den Genuss einer bewegenden und begeisternden Performance. Eingebettet in das ernste Thema der Naturzerstörung entfachten die Nafsis ein Feuerwerk aus Tanz, Theater, Percussion und atemberaubender Akrobatik und überbrachten uns ihre Botschaft: eine andere Welt ist möglich, wenn wir es nur wollen und zusammenarbeiten. Wir sind froh und dankbar, dass wir eine riesige Spendensumme einsammeln konnten, dank derer die Nafsis in den Slums von Nairobi viele weitere Kinder von der Straße holen können. Am Tag nach ihrer Abschluss-Show setzten die Nafsis ihre Reise fort, und es flossen auf beiden Seiten viele viele Tränen… Drei Monate werden sie durch Europa reisen. Es war uns eine Ehre, dass wir die ersten Gastgeber sein durften. Und unsere Circus-Gemeinschaft sorgte wirklich für einen unglaublich herzlichen Empfang! Die gemeinsame Akrobatik, die afrikanischen Tänze, das gemeinsame Singen zum Ausklang, vor allem aber auch die vielen persönlichen Begegnungen werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Und wir nehmen uns zu Herzen, was sie uns zum Abschied mit auf den Weg gaben: „Never say goodbye to your friends. We say: see you next time!“

Die Freundschaft mit den Nafsi Acrobats wird weiter gehen, und ich freue mich sehr, unserem Circus und vielen anderen Menschen diese Begegnungen ermöglichen zu können.

Es grüßt alle herzlich im Namen der Charivaris,

Trix Langhans

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Kieler Oper

Direkt nach den Sommerferien begann das neue Circus-Jahr mit einem großen Event: 19 Charivaris traten in der Kieler Oper auf. Unserem Circus kam die Ehre zu, das Rahmenprogramm anlässlich des 70. Geburtstages des Paritätischen Landesverbands Schleswig-Holstein zu gestalten. Zum Festakt in der Kieler Oper kamen 250 geladene Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus ganz Schleswig-Holstein. Mittendrin: die Charivaris, die schon beim Empfang Stelzen liefen und jonglierten. Nach vielen Redebeiträgen u.a. vom Landtagspräsidenten Schlie und Sozialminister Garg rundeten wir die Veranstaltung dann mit einem halbstündigen Show-Act ab, der sich wirklich sehen lassen konnte. Man kann wohl sagen, dass die Charivaris die Kieler Oper gerockt haben und dem professionellen Rahmen dieser Veranstaltung mehr als gerecht geworden sind. Das Publikum war äußerst begeistert, und wir waren stolz, uns damit einmal Schleswig-Holstein-weit präsentieren zu können. Sicherlich keine schlechte Werbung für unseren Circus und unseren Verein! Zugleich war es auch ein sehr emotionales Ereignis für uns alle, da sechs Artist*innen mit diesem Auftritt ihren Abschied aus dem Circus feierten. Nach so langer gemeinsamer Zeit (einer ist seit erster Stunde, also seit 13 Jahren bei uns) fällt es natürlich schwer, alle ziehen zu lassen, aber einen schöneren Schlussakkord hätten sie nicht setzen können. Die Akrobatik-Show, die Seiltanz-und Einradnummern und die Luftnummern am Ring und am Vertikaltuch werden noch lange in uns allen nachklingen. Und gewiss war dies nicht der letzte Charivari- Auftritt in Kiel!

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